Im Victoria and Albert Museum (V&A) zeigt man ein Ensemble aus Haute Couture.
Man sieht ein Kleid von Yves Saint Laurent aus der Frühjahrs-/Sommerkollektion 1960.
Das Kleid wurde für das Haus Christian Dior gemacht.
Passende Schuhe von Roger Vivier ergänzen das Outfit.
Diese Stücke stehen nah beieinander, wie Handwerk, Kultur und Innovation sich in der Mode der Mitte des 20. Jahrhunderts treffen.
Ein Meisterwerk der Haute Couture: Das Polynesie-Kleid von Yves Saint Laurent
Das Kleid gehört zur Kollektion „Silhouette of Tomorrow“ von 1960.
Es zeigt handgemachte Haute Couture.
Die Regeln des Chambre Syndicale de la Haute Couture bestimmen seine Fertigung.
Yves Saint Laurent war 24 Jahre alt und arbeitete bei Christian Dior.
Er sorgte bereits dort für Aufsehen.
1962 gründete er sein eigenes Modehaus.
So wurde er zur modernen Modeikone.
Das Kleid besticht durch einen aufwendigen Materialmix.
Es besteht aus Seidenzibeline, einem Stoff, der wie Fell wirkt, aber weich und steif aus Seide gewebt ist.
Dies schafft eine glänzende, formstabile Silhouette.
Am Oberteil schmücken Perlen in Pink- und Orangetönen, Pailletten und Diamantsteine das Kleid.
Feines Gold-, Silber- und Bronzegarn umspielte den Oberkörper.
Dabei mischt sich auch Korallienteilchen ein, vermutlich von Corallium rubrum, einem seltenen mediterranen Edelkorall.
So verbindet das Kleid Tradition mit neuen Umwelt- und Handelsbedingungen.
Die Konstruktion folgt klassischen Linien.
Ein enges Oberteil sitzt direkt, dreiviertellange Ärmel ruhen nah am Arm.
Ein zweistufiger Rock formt sich durch Teilungsnähte und betont die Hüften.
Er verbindet die spitze Taille der späten 1940er Jahre mit den klaren Linien der 1960er.
Auf einer feinen Netzlage wird dekorative Stickerei appliziert.
Dies stärkt den kunstvollen Charakter des Kleides.
Vom Couturekleid zum passenden Schuhwerk: Roger Vivier und seine Meisterschaft
Ein Paar Schuhe ergänzt dieses Ensemble.
Vermutlich wurden sie eigens für das Outfit entworfen.
Obwohl Roger Vivier sie schuf, stimmen sie in Material und Farbe eng mit dem Kleid überein.
Austernfarbener Grosgrain-Satin, passende Korallenverzierungen und schimmernde Stickereien verbinden beide Stücke perfekt.
Roger Vivier brachte frische Ideen in die Schuhmode des 20. Jahrhunderts.
Er arbeitete mit namhaften Couture-Häusern zusammen.
Er erfand den „Comma Heel“ mit seiner geschwungenen Form.
Der Stiletto-Absatz mit Stahlkern, den er einführte, veränderte die Schuhmode nachhaltig.
Das ausgestellte Paar zeigt einen markant geschwungenen Absatz.
Der Absatz verbreitert sich nach unten und erinnert an den „Louis“-Absatz, benannt nach König Ludwig XV. von Frankreich.
Ein Spiegel der sozialen und kulturellen Entwicklungen
Das Zusammenspiel von Kleid und Schuhen spiegelt technische Meisterschaft und Ästhetik wider.
Mode war in den 1960er Jahren mehr als Dekoration.
Yves Saint Laurent machte Mode zu einem Ausdruck moderner Lebensart und weiblicher Emanzipation.
Er präsentierte frühe Trends, wie den Smoking für Frauen.
Politische und soziale Veränderungen flossen in sein Design ein.
Das Kleid aus der Frühjahrs-/Sommerkollektion 1960 steht am Übergang.
Es verbindet klassische Eleganz mit neuen, modernen Formen.
Raffinierte Verarbeitung und innovativer Materialeinsatz machen dieses Ensemble zu einem Stück Modegeschichte.
Fazit
Im V&A präsentiert man mit diesem Ensemble einen Glanzpunkt der französischen Haute Couture.
Die Schönheit des Yves Saint Laurent Kleides und die perfekt abgestimmten Schuhe von Roger Vivier zeigen, wie Handwerkskunst, Innovation und Zeitgeist sich verbinden.
Dieses einzigartige Beispiel der Modegeschichte lädt dazu ein, Eleganz und Design in ihrer kulturellen Bedeutung neu zu entdecken.
